Neuigkeiten 13.03.2024

GEW NRW Umfrage zu Gewalt an Förderschulen

Die GEW NRW hat Ergebnisse einer Umfrage zu Gewalt an Förderschulen veröffentlicht, an der sich 3.000 Beschäftigte beteiligt haben.

Die Ergebnisse einer Umfrage zu Gewalt an Förderschulen sind alarmierend. Die Umfrageergebnisse zeigen: Gewalt ist für einen Großteil der Beschäftigten allgegenwärtig.

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Die GEW NRW hat die Ergebnisse einer Umfrage unter Beschäftigten an Förderschulen veröffentlicht. Die Umfrage wurde nach den Sommerferien 2023 unter den Beschäftigten an Förderschulen Nordrhein-Westfalens durchgeführt. Gegenstand sind eigene Gewalterfahrungen in den letzten Jahren. Beteiligt haben sich rund 3.000 Lehrkräfte, Schulleitungen und weitere pädagogische Fachkräfte. Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik, äußerte sich dazu: „Die Ergebnisse sind alarmierend und zeigen leider überdeutlich, dass Gewalterfahrungen für viele Beschäftigte an den Förderschulen zum Alltag gehört. Hier sind schnelle politische Maßnahmen notwendig, die Abhilfe verschaffen.“

Im Einzelnen gaben 94 % der Befragten an, in den letzten Jahren zunehmend körperliche Gewalt erfahren zu haben, 10 % sprechen sogar von täglichen Gewalterfahrungen. Auch im Bereich der psychischen Gewalt waren 93 % der Befragten betroffen, 14 % täglich. „Schreien, Schlagen, Treten, Spucken – das sind nur einige wenige Eindrücke, die uns die Umfrage gibt. Das Land hat eine Fürsorgepflicht für die Beschäftigten und erwarte, dass dieser dringend nachgekommen wird. Es kann doch nicht sein, dass die Beschäftigten jeden Tag ihr Bestes für die Bildung der nachfolgenden Generationen geben, aber morgens befürchten müssen, Gewalt am Arbeitsplatz zu erfahren. Da darf die Politik keinen Moment mehr zuschauen“, so Çelik weiter.

Das Thema Gewalt gegen Beschäftigte muss also ernsthaft in den Blick genommen werden. Dass nun auf den Schulbereich zugeschnittene Deeskalations- und Sicherheitstrainings den Beschäftigten baldmöglichst kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen, wird einhellig begrüßt. Çelik erläutert dazu: „In Zeiten des Lehrkräftemangels ist Gewaltprävention häufig schwierig. Hinzukommt, dass die psychosozialen Belastungen bei Kindern während der Pandemie zugenommen haben und zusätzlicher Zeitressourcen im Schulalltag bedürfen. Hier muss der Fokus gerade durch zusätzliche Zeitressourcen auf die individuellen Bedarfe der Kinder und der Prävention gerichtet werden. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass viele Beschäftigte in den Gewaltsituationen häufig alleine sind, weil zusätzliches Personal fehlt. Mit mehr pädagogischen Personal, angefangen bei Lehrkräften über multiprofessionelle Teams und Schulsozialarbeit bis hin zur Schulpsychologie, kann effektiv gegen Gewalt gewirkt werden. Ziel muss es sein, genügend Beschäftigte zu haben, um Gewalt präventiv zu vermeiden.“

Die Ergebnisse der Umfrage

Forderungen und Erfolge der GEW

Handlungsempfehlungen für Betroffene und Schulen