Sein besonderer Fokus lag in der persönlichen Betreuung der Kolleginnen und Kollegen in den Städten Hilden, Haan und Erkrath-Hochdahl, wo er auch lebte. Er versorgte in diesen Städten die Kollegien mit Infos, horchte auf die Probleme, suchte und fand Lösungen und war in diesem Sinne Botschafter und Werber für eine gewerkschaftliche Betätigung. Unvergessen in diesem Zusammenhang sein leidenschaftlicher Appell auf einem Gewerkschaftstag gegen die Zusammenlegung von Ortsverbänden, wodurch er glaubte, der wichtige persönliche Kontakt vor Ort gehe verloren.
Peter war ein solidarischer Gewerkschafter, der nie vergaß, wofür die GEW steht, für eine gerechte Arbeitswelt, in der Jede/r seinenn Platz finden kann. Nur folgerichtig war Peter Paul Antifaschist und Friedensaktivist. Sein Motto, schon oft gehört, verkörperte er in der Praxis wie kein zweiter :” Wer, wenn nicht wir- wann, wenn nicht jetzt!”
Seine Weltsicht kam nicht von ungefähr aus der Fluchtgeschichte seiner Familie nach Hitlers Krieg, der ihn nach Hochdahl verschlug, wo er schmerzhaft am eigenen Leib die fehlende Solidarität der Einheimischen spürte. Seine Schwerpunkte lagen vermeintlich außerhalb der GEW, wie sein Engagement mit Obdachlosen, kirchlichen Friedensinitiativen und der Vorbereitung der Erinnerungsveranstaltungen zur Pogromnacht des 9.Novembers, des Antikriegstags und des Holocaustgedenktags u.a. im Arbeitskreis Stolpersteine zeigt. Er setzte sich für eine Erinnerungsstätte für einen ermordeten Zwangsarbeiter zwischen Hochdahl und Haan ein. Dies alles bedeutete für ihn jedoch gerade gewerkschaftliches Engagement, weil sich darin die Solidarität mit den Verfolgten zeigt und daraus ergab sich zwangsläufig eine Ehrung für besonderes ehrenamtliches Engagement der Stadt Hilden.
Peter vermittelte den OVs und dem KV Mettmann einen Tagungsraum im Haus der Johanniter für betreutes Wohnen in Hochdahl , wobei er den Kontakt zu den BewohnerInnen über die reine Raummiete hinaus als seine Aufgabe sah. So ergibt sich ein Bild, dass sich, durch seine Betreuung auch der älteren Weggefährtinnen aus seiner Gewerkschaftsarbeit in Heimen oder deren Zuhause, für mich zum zutiefst menschlichen Leben des Peter Paul ergänzt.
Ein Vollblutgewerkschafter der ersten Stunde, der zusammen u.a. mit Rainer Köster die gewerkschaftliche Arbeit in den Junglehrerarbeitskreis Mettmann brachte, dem die beiden Hochtage für die Gewerkschaften, der 1.Mai und die Jahreshauptversammlungen, immer wichtig waren, hat uns verlassen.
Wir werden sein Andenken hochhalten.
Ulrich Röck, Ex-KV Vorsitzender und Freund
Öhling, den 25.Juni 2022