Die Tatsache, dass die Schüler verpflichtet wurden, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, zum Teil sogar in der Waldkaserne Hilden, ist ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot an Schulen. War eine Einbeziehung von Friedensorganisationen, damit ein Argumentationsaustausch möglich wurde, geplant?
Diese Werbeveranstaltungen für die Bundeswehr bei Minderjährigen waren bestimmt nicht intendiert, als 2012 die vorige Landesregierung mit einem modifizierten Kooperationsabkommen der Bundeswehr erlaubte, in den Schulen zu informieren.
Vor dem Hintergrund, dass sich laut Medienberichten immer mehr Minderjährige freiwillig zum Dienst bei der Bundeswehr rekrutieren lassen, sieht die Bundeswehr wahrscheinlich in den Schulen ein Nachwuchsreservoir für ihre nicht mehr so gefragte Armee. Die Bundeswehr wirbt genug mit Videos in den sozialen Medien, das muss nicht auch noch in Schulen geschehen.
Die Schulleiterin des Helmholtz-Gymnasiums muss sich fragen lassen, ob sie sich nicht der Problematik bewusst war und warum sie sich trotzdem zu diesem Schritt hinreißen ließ? Gibt es vielleicht eine Kooperation der Schule mit der Bundeswehr? Welcher Bildungsauftrag wird sich damit erreichen lassen? Welche soziale Verantwortung erkennen die Schüler*innen?
Die GEW sagt dazu : Kein Unterricht in Kasernen und keine Werbekampagnen für die Bundeswehr unter Kindern und Jugendlichen! Aufkündigung von Kooperationen mit der Bundeswehr ist Beschlusslage der GEW!
Zum Glück haben zahlreiche Proteste, u.a. der Linken im Kreis Mettmann, die Bezirksregierung veranlasst, die geplante Veranstaltung vorerst abzusagen. Wir sind gespannt, wie sich die Diskussion an den Schulen im Kreis entwickelt.